Rom ist mit etwa drei Millionen Einwohnern die größte Stadt Italiens und auch die Hauptstadt des Landes. Sie ist außerdem Verwaltungssitz der Region Latium und der Metropolitanstadt Rom. Eine Besonderheit der Stadt bildet der unabhängige Staat der Vatikanstadt. Der Vatikan ist eine Enklave im Herzen Roms und der Sitz des Papstes, des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche. Zudem hat seit 1834 der Malteser-Ritterorden hier seinen Sitz. Aufgrund ihrer bis heute drei Jahrtausende umspannenden Geschichte ist Rom außerordentlich reich an bedeutenden Bauten und Museen. Zahlreiche antike Ruinen wie das Forum Romanum und das Kolosseum zeugen von der einstigen Macht des Römischen Reiches. Die Vatikanstadt repräsentiert das „Christliche Rom“, hier steht der Petersdoms und die Vatikanischen Museen, in denen Meisterwerke wie die Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle zu besichtigen sind. Die Altstadt, der Petersdom und die Vatikanstadt gehören, aus gutem Grund, seit dem Jahr 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe. Bei einer solchen Fülle an Sehenswürdigkeiten ist es schwer alles zu besichtigen. Darum haben wir unsere Städtetour durch Rom in zwei Bereiche eingeteilt: Das „antike Rom“ und das „Christliche Rom“. Am besten erkundet ihr die Stadt zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, denn der Straßenverkehr ist chaotisch und viele Straßen in der historischen Altstadt sind fu¨r Pkw gar nicht passierbar. Zu Fuß lässt sich der Charme Roms sowieso am besten entdecken und das öffentliche Verkehrsnetz ist auch sehr gut ausgebaut. Mit dem Rom City Pass z.B. könnt ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und der Eintritt für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist auch schon enthalten.
Unser Spaziergang durch das antike Rom :
Wolltet ihr schon immer mal auf den Spuren von Caesar und Augustus wandeln? Oder sehen wo der römische Senat tagte und wo die siegreichen Kaiser ihre Paraden abhielten, oder wo das Volk mit „Brot und Spielen“ unterhalten wurde? Dann seid ihr bei unserer Tour durch das „Antike Rom“ genau richtig.
Tourtipp 1 durch das antike Rom : Kolosseum
Wir beginnen mit dem wohl bekanntesten antiken Wahrzeichen Roms, dem Kolosseum. Es wurde vor fast 2000 Jahren erbaut und zeugt noch immer von der einstigen Größe und Macht Roms. Das Kolosseum, auch „flavisches Amphitheater“, wurde in den Jahren 72 – 80 n. Chr. unter Kaiser Vespasian erbaut. Seine Außenmauern waren mit römischem Travertin geschmückt und 80 Eingangstore und ein ausgeklügeltes System an Gängen und Treppen leitete die Zuschauer in kürzester Zeit zu ihren Plätzen in den verschiedenen Rängen und Arkaden. Die Eröffnung des Amphitheaters im Jahr 80 wurde mit hunderttägigen Spielen gefeiert, so die Überlieferung von dem Geschichtsschreiber Cassius Dio. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in der 86 x 54 m großen Arena die Gladiatorenkämpfe, aber auch Seeschlachten und Tierkämpfe wurden gern bestaunt. Für die Seeschlachten wurden dicke Holzbohlen, die den Boden der Arena bildeten entfernt und das Kolosseum geflutet. Die hierbei eingesetzte Technik war für damalige Zeiten überwältigend. Im Jahre 523 n. Chr. fanden die letzten überlieferten Spiele im Kolosseum statt. Denn im Christentum lehnte man brutale Tierhetzen ab, so dass auch das Kolosseum an Bedeutung verlor. Durch mehrere Erdbeben beschädigt und im Mittelalter als Festung genutzt, verfiel das einst mächtige Kolosseum zusehends. Erst nachdem Papst Benedikt XIV. das Kolosseum im 18. Jahrhundert zur Märtyrer-Stätte erklärte und einen Edikt von 1744 den Erhalt des Kolosseums anordnete wurde das Kolosseum zum Wahrzeichen und zur größten Besucherattraktionen Roms.
Tourtipp 2 durch das antike Rom : Forum Romanum
Wir müssen nicht weit laufen, um unser nächstes Ziel zu erreichen: Das Forum Romanum, das älteste römische Forum und Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Es liegt, eingebettet, zwischen den drei Stadthügeln Kapitol, Palatin und Esquilin und beherbergt viele öffentliche Gebäude und Denkmäler. Über Jahrhunderte hinweg wr das Forum Romanum der Mittelpunkt der römischen Welt. Hier wurde zu Zeiten der Republik im Senat große Politik gemacht, von hier aus eroberten die Römer ihr Imperium und hier befanden sich auch die ältesten und wichtigsten Tempel der Stadt, wie die Tempel der Vesta, Saturns und Castor und Pollux. Die bedeutenden Triumpfbögen von Konstantin, Septimius Severinus und Titus befinden sich ebenfalls auf dem Gelände. Wobei der Titusbogen der älteste erhaltene Triumphbogen des antiken Roms ist. Er wurde zu Ehren des Kaisers Titus für dessen Sieg über die Aufständischen in Judäa und die Eroberung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. gestiftet. Doch auch das alltägliche Leben spielte sich auf dem Forum Romanum ab, so verläuft z.B. die Via Appia Antica durch das Forum Romanum und stellte so die Nachschubversorgung in alle Teile des Reiches sicher.
Tourtipp 3 durch das antike Rom : Circus Maximus
Nachdem ihr bereits solche Highlights wie das Kolosseum und das Forum Romanum besichtigt habt, fehlt nur noch ein Abstecher zum Circus Maximus. Der Circus Maximus war der größte Circus im antiken Rom und hatte eine Gesamtlänge von 600 Metern sowie eine Breite von 140 Metern. Laut Dionysios von Halikarnassos sollen zwischen 150.000 und 250.000 Menschen in seinem Innernen Platz gefunden haben. Bis ins 6. Jahrhundert fanden hier vor allem Wagenrennen statt. Diese Wagenrennen waren öffentliche Veranstaltungen, die im Rahmen von Feierlichkeiten veranstaltet wurden. Außerdem fanden im Circus Maximus auch Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen statt. Später wurden dann auf dem Gelände auch „Spiele im griechischen Stil“, also athletische Wettkämpfe, veranstaltet. Wie bereits das Kolosseum, so verlor auch der Circus Maximus ab dem späteren 6. Jahrhundert seine Bedeutung und zerfiel. Die große freie Fläche wurde im Mittelalter dann teilweise landwirtschaftlich genutzt. Auf dem östlichen Teil wurde die Kirche Santa Lucia in Settizodio mit zahlreichen Nebengebäuden gebaut und einen anderen Teil nutzte die Familie Frangipane als Festung. Für den Bau des Petersdoms wurden schließlich die meisten der marmornen Sitzstufen abgebaut und weiterverwendet. Die übrige Fläche wurde vor allem mit Kleingewerbe überbaut. Erst in den 1930er Jahren begann man mit den Ausgrabungen. Es wurden Teile der antiken Sitzreihen und Treppen wie auch die Reste eines Turms freigelegt. Heute ist der Circus Maximus eine Rasenfläche, in der die alte Form jedoch noch gut erkennbar ist. Die Anlage wird auch in heutiger Zeit für Großveranstaltungen mit einem Massenpublikum genutzt.
Tourtipp 4 durch das antike Rom : Kapitolshügel
Vom Forum Romanum aus führt ein kleiner Weg vorbei an einer Säule mit der Statue der säugenden Kapitolinischen Wölfin auf ihrer Spitze, hinauf zum Kapitolshügel. Kapitol und Palatin sind zwei Hügel im Historischen Zentrum von Rom auf denen sich das Machtzentrum des antiken Roms befand. Hier stand einst der wichtigste Tempel Roms, der Kapitolinische Tempel. Er war den drei Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweiht, auch als Kapitolinische Trias bekannt. Auf dem Palatin befand sich seit Augustus die Residenz vieler Kaiser, mit dem Forum Romanum gleich unterhalb der beiden Hügel. Der Kapitolshügel und seine Paläste bildet auch heute noch das Zentrum der Macht in Rom. Schließlich befindet sich hier der Palazzo Senatorio (Senatorenpalast), er ist Amtssitz des Bürgermeisters von Rom. In der Mitte des, von Michelangelo im Jahre 1538 neu entworfen Platzes, steht ein Reiterstandbild des Kaisers Marc Aurel. Die große Renaissance Treppe (Cordonata) zieren die beliebten ägyptischen Löwenstatuen und links von der Treppe befindet sich eine Bronzestaue des Volkstribun Cola di Rienzo. Im Konservatorenpalast (Palazzo dei Conservatori) und im Neuen Palast (Palazzo Nuovo) sind heute die kapitolinischen Mussen untergebracht. Hier kann man z.B. die Originalreiterstatue Marc Aurels sowie die Originalstaue der Kapitolinischen Wölfin bewundern. Es sind natürlich noch viele weitere beeindruckende Kunstgegenstände zu sehen. Denn die Kapitolinischen Museen in Rom gelten nicht rundlos als die älteste Museumssammlung der Welt.
Gegenüber dem Forum Romanum befindetn sich das Trajansforum, die Trajanssäule und die Trajansmärkte. Das Trajansforum in Rom ist nicht nur das am besten erhaltene Forum, es ist auch das letzte, größte und prächtigste der so genannten Kaiserforen. Es wurde zur Zeit des römischen Kaisers Trajan in den Jahren 107 bis 143 n. Chr. erbaut. Roms Kaiserforen waren Plätze des öffentlichen Lebens, hier traf man sich. Es wurden Geschäfte gemacht und über die Politik diskutiert. Das Trajansforum sowie die 35 m hohe Trajanssäule ließ Kaiser Marcus Ulpius Trajanus als Zeugnis seiner Eroberung über Dakien bauen. Die Trajansmärkte wurden in die Seite des Quirinalhügel gebaut und sollten das Trajansforum vervollständigen. Die halbrunde Fassade ist von einer Reihe von Säulen gesäumt. Die oberen Stockwerke Marktes, es gab bis zu sechs Etagen, wurden als Büros genutzt. In den unteren Ebenen dagegen, verkauften Händler eine Vielzahl von Waren an die Bürger Roms. Es gab Wein, Olivenöl, Obst, Gemüse und andere Lebensmittel im Angebot – sozusagen das erste überdachte Shoppingcenter der Geschichte.
Tourtipp 5 durch das antike Rom : Pantheon
Nun führt uns unsere Städtetour durch das antike Rom weiter in Richtung Petersdom und es erwartet uns eine weitere der Top-Sehenswürdigkeiten, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet, das Pantheon. Es ist das am besten erhaltene antike Monument und wird jährlich von Millionen Menschen besucht. Ursprünglich war das Pantheon ein Tempel, den Konsul Agrippa zu Ehren seines Freundes und Förderers Augustus erbauen ließ. Er wurde aber während eines Feuers im Jahr 80 n. Chr. beschädigt und unter Kaiser Domitian restauriert. Nach einem weiteren Brand wurde dann unter Kaiser Hadrian, zwischen 125 n. Chr. und 128 n. Chr., das uns bekannte Pantheon errichtet. Vermutlich war es ein allen Göttern Roms geweihtes Heiligtum. Wie der Historiker Cassius Dio berichtet, gab es dort Statuen des Mars und der Venus sowie weiterer Götter und eine Statue des als Divus Iulius unter die Götter aufgenommenen Caesar. Im Jahr 609 wurde das Pantheon von Papst Bonifatius IV. in eine christliche Kirche umgewandelt und der heiligen Maria sowie allen christlichen Märtyrern
geweiht. Der Pabst selbst ließ dort Gebeine von Märtyrern beisetzen und legte somit den Grundstein für das Fest Allerheiligen. Die prachtvolle Kuppel des Pantheon hat einen Durchmesser von 43 m, eine Höhe von 24 m und hat in der Mitte eine Kreisöffnung (Opaino) mit einem Durchmesser von 8,95 m. Durch diese Öffnung flutet das einfallende Sonnenlicht das Innere der wunderschönen Tempelhalle mit ihren Altären, den Statuen und prächtigen Grabmälern. Das Pantheon wurde nämlich ab dem 16. Jahrhundert als Grabeskirche für bedeutende Persönlichkeiten genutzt. In ihr wurden viele Könige begraben, aber auch der Renaissance-Künstler Raffael fand hier seine letzte Ruhestätte.
Als nächstes beschreiten wir die Engelsbrücke im antiken Rom, sie ist eine der schönsten Brücken in Rom. Erbaut wurde sie im zweiten Jahrhundert n. Chr. auf den Befehl von Kaiser Hadrian. Der Kaiser wollte sein Mausoleum, heute bekannt als die Engelsburg, mit der Stadt Rom verbinden. Nachdem im vierten Jahrhundert n. Chr. der Petersdom gebaut war, wurde die Brücke als Petersbrücke bekannt, da über sie die Hauptroute zum Petersdom verlief. Die Legende sagt, dass im Jahr 590 n. Chr. ein Erzengel auf dem Mausoleum erschienen war und deshalb wurde die Brücke in „Ponte Sant'Angelo“,Engelsbrücke, umbenannt. Seit dieser Zeit wird das Mausoleum von Kaiser Hadrian auch „Castel Sant'Angelo“,Engelsburg, genannt.
Doch die alten Römer waren nicht nur fabelhafte Baumeister, sie verstanden auch zu Leben wozu natürlich die Badekultur gehörte. Wir würden das heute als „Wellness“ bezeichnen. Dies bezeugen nicht nur die Ruinen der Caracalla-Thermen. Sie zählen zu den größten Thermenanlagen der Stadt Rom und gehörten zu den öffentlichen und eintrittsfreien Badepalästen. Die Caracalla-Thermen wurden im Jahre 217 n.Chr. fertiggestellt und waren, für über 300 Jahre, die größte Badeanlage der Welt. Die Thermen waren mehr als nur ein Badehaus. Die Bäder waren riesege Gebäude mit Freskenbögen, welche große Räume überspannten. Die Anlage war elf Hektar groß und konnte bis zu 2000 Badegäste täglich aufnehmen. Die Wasserver- und Entsorgung war technisch perfekt gelöst, Genauso wie auch das Heizsystem der Anlage. Über Tonrohre hat man heiße Luft in sämtliche Räume sowie Fußboden- und Beckenheizungen geleitet. Dafür gab es unter der Thermenanlage riesige Öfen, die von mehr als hundert Sklaven befeuert wurden. Täglich wurden bis zu 10 Tonnen Holz verbraucht, um alleine die 49 Öfen
unter dem Caldarium zu unterhalten. Die Caracalla-Thermen waren auch bekannt für ihre üppige Marmorausstattung, es gab Marmorstühle, die Wände und Böden waren mit Mosaiken geschmückt. Die gesamte Anlage war geschmückt mit zahlreichen Säulen und Statuen, von denen leider nur noch Bruchstücke erhalten sind. Neben den Schwimmbecken und Gärten beherbergten die Thermen auch Gymnastik- und Versammlungsräume, Bibliotheken und diverse Dienstleistungsbetriebe wie Friseurgeschäfte, Kunstgalerien und Restaurants. wir würden sie wohl heute als Freizeitpark bezeichnen.